Ein interessantes Konzert für alle Freund_innen der zeitgenössischen Musik am Donnerstag, 17.11.17, 20 Uhr, Johannissaal Nymphenburg (München)
Herkunft, Aufenthaltsort und Nationalität der Komponisten waren für den Dirigenten und Leiter des Ensembles, Armando Merino, beim Gesamtkonzept für das Konzert ausschlaggebend. Lin-Ni Liao arbeitet in Paris, Weih-Chieh Lin in New York und Montreal, Álvaro Martínez in Frankreich und Ángel Arranz in den Niederlanden und Spanien. Ziel ist, einen interkulturelleren Dialog entstehen zu lassen und Spuren zu suchen: Haben die nationalen Wurzeln eines Künstlers im Zuge der wachsenden Globalisierung einen Einfluss auf sein Schaffen? Kann man den Einfluss der Herkunft in seinen Werken entdecken? Ist es möglich, dass Komponisten, die fremden, weit auseinanderliegenden Kulturen angehören, ihre Empfindungen trotz verschiedener Einflüsse beim Komponieren ähnlich umsetzen? Welche Kultur ist in ihrer Wirkung oder Präsenz dominant(er)?
Die Inhalte der Kompositionen gehen über das Musikalische hinaus: Eine wichtige Rolle spielen etwa die Gedichte von Emily Dickinson bei Lin-Ni Liao oder das Musiktheater bei Álvaro Martínez. Bei seinem Stück „the last hero“ werden wir auf einem überraschenden, „politisch unkorrekten“ Weg durch die Werke von Richard Strauss geführt. Ángel Arranz beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Raum und Klang und Weih-Chieh Lin ist auf der Suche nach den Phänomenen des Klangs, die einen musikalischen Prozess strukturieren können.
Bei #4 FERNOST – FAR WEST werden die Zuhörer eingeladen, eigene Antworten zu suchen und sich dem Austausch der Gegensätze, den verschiedenen Klangfarben und philosophischen Gedanken zu stellen. Im Anschluss an das Konzert besteht die Möglichkeit, sich mit den anwesenden Komponisten und den Künstlern zum Gespräch zu treffen (www.ensembleblauereiter.com)